Stadt und Vinzenz von Paul starten Projekt in Bettringen
Mehr als 5.000 Haushalte in Bettringen waren im Frühjahr 2017 aufgefordert, ihr Leben in Gmünds größtem Ortsteil zu beschreiben. Auf diese Weise wollte die Stadt erfahren, welche Angebote es in Bettringen gibt, was gut ist und was für ein gutes Miteinanders aller Generationen verbessert werden muss. Diese Verbesserungen soll nun ein Projekt anstoßen, das mit dem etwas sperrigen Fachbegriff „Quartiersentwicklung“ benannt ist.
Die Ergebnisse der Umfrage wurden bereits im Bettringer Ortschaftsrat vorgestellt. Eine ausführliche Veröffentlichung der Ergebnisse folgt erst noch, aber einige Aussagen sind eindeutig. So schotten sich kulturelle und soziale Gruppen im Teilort zu stark voneinander ab. Wer im Alter nicht mobil ist, droht zu vereinsamen. Und wie überall spürt Bettringen die Folgen des demografischen Wandels: Mehr Ältere, weniger Kinder und junge Familien.
Eine Bettringer Besonderheit sind die drei Ortsteile Nordwest, Lindenfeld und Oberbettringen, die sich in ihrer sozialen und demografischen Zusammensetzung stark unterscheiden. So wundert es nicht, dass auch das Fehlen eines echten Ortskerns beklagt wird. Stattdessen hat sich mit dem Gelände um Sportplatz, Freibad und Uhlandhalle ein informelles Zentrum gebildet, das diesen Stellenwert aber nicht widerspiegelt.
Ein gemeinsames Projekt von Stadt, Ortschaftsrat und Vinzenz von Paul gGmbH soll notwendige Veränderungen auf den Weg bringen. Dabei setzt das Konzept vor allem auf die Beteiligung der betroffenen Bürger. Sie sollen ihre Meinung, Wünsche und Vorschläge mit einbringen. Zweite Säule ist die bessere Vernetzung von lokalen Gruppen, z.B. Vereine, Initiativen, Kirchen. Deren Angebote wiederum sollen eng mit den professionellen und ehrenamtlichen Hilfen verzahnt werden.
Das Projekt begleitet und koordiniert ein sogenannter Quartiersmanager, den die Vinzenz von Paul gGmbH mit Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie zum 01.04.2018 einsetzen will. Vinzenz von Paul ist bisher als Träger des Seniorenzentrums Riedäcker und mit dem ambulanten Pflegedienst Vinzenz ambulant in Bettringen aktiv.
Wem die Einzelheiten in Teilen bekannt vorkommen, der liegt nicht falsch: Die Stadt Schwäbisch Gmünd hat ähnliche Projekte bereits in der Innenstadt durchgeführt. Bettringen ist jetzt der erste Stadtteil, der auch von den dabei gewonnenen Erkenntnissen profitiert.